Der Klinikarzt 2019; 48(08/09): 356-359
DOI: 10.1055/a-0992-3717
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Immunologische Nebenwirkungen von Checkpoint-Inhibitoren

Spektrum und therapeutische Gegenmaßnahmen
Theodoros Xenitidis
1   Abteilung und Lehrstuhl Innere Medizin II (Hämatologie/Onkologie/klinische Immunologie und Rheumatologie), Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
,
Jörg C. Henes
1   Abteilung und Lehrstuhl Innere Medizin II (Hämatologie/Onkologie/klinische Immunologie und Rheumatologie), Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 September 2019 (online)

Preview

ZUSAMMENFASSUNG

Checkpoint-Inhibitoren besitzen einen anderen Wirkmechanismus als Chemotherapeutika und können daher auch bei fortgeschrittenen und metastasierten Tumoren noch Teilremissionen, in manchen Fällen sogar komplette Remissionen bewirken. Checkpoint-Inhibitoren blockieren inhibitorische Signale, welche die Krebszelle sich zu Nutzen macht, um einer Erkennung durch das Immunsystem zu entkommen. Hierbei kommt es zu einer erneuten Aktivierung des Immunsystems, die als Nebeneffekt auch die Toleranz des Immunsystems gegenüber normalen Körperzellen verringert und dadurch Autoimmunerkrankungen auslösen oder bereits bestehende verschlechtern kann. Im Rahmen früher Pilotstudien und nachfolgender Zulassungsstudien ergaben sich eine Vielzahl von Nebenwirkungen, die man als immune-related adverse events (irAE) bezeichnet. Die meisten Nebenwirkungen aller Checkpoint-Inhibitoren treten in der Regel erst nach einigen Wochen oder Monaten auf, sind leicht- bis mäßiggradig einzustufen und zumeist reversibel.